Schwelm – Es ist das Angstthema des Jahres: Ärzte-Pfusch! Was ist los
in Deutschlands Kliniken? Nach dem tragischen Tod des TV-Stars Bodo Hauser gibt
es jetzt erneut einen mysteriösen Todesfall.
Tatort ist das Marienhospital (104 Betten) in Schwelm (NRW): Die Rentnerin
Frieda B. (84) wurde beim Röntgen zerquetscht. Vor den Augen von drei Ärzten
und einer Röntgenassistentin setzte sich das schwere Röntgengerät in
Bewegung und erdrückte die Rentnerin.
Wie konnte das passieren?
Am vergangenen Mittwoch war die Altenheimbewohnerin mit
Magen-Darm-Beschwerden in die Klinik gebracht worden. Weil die Ärzte die
Ursache für ihre Schmerzen aber nicht fanden, brachten sie die Seniorin schließlich
am Sonnabend in den Röntgenraum. Eigentlich Routine.
13.15 Uhr: Frieda B. lag auf dem Röntgentisch. Die 1,55 Meter kleine
Rentnerin war geschwächt, stark auf unter 40 Kilogramm abgemagert. Drei Tage
lang hatte sie ihr Essen immer wieder erbrochen.
Mediziner bereiteten die Untersuchung vor, als sich plötzlich der Arm
des Röntgengerätes absenkte. Kliniksprecher Martin Mackenberg-Hübner (43):
„Das acht Jahre alte Geräteteil ist etwa 50 x 50 Zentimeter groß und wiegt
rund 60 Kilogramm. Es traf die Frau im Gesicht und am Oberkörper.“
Das Klinikpersonal versuchte verzweifelt, das Gerät zu stoppen. Vergebens.
Selbst vier Feuerwehrmänner konnten den Strahlerkopf nicht bewegen.
Frieda B. war sofort tot.
Ihr Neffe Günther B. (58) klagt an: „So etwas darf nicht passieren.
Egal, ob ein Mensch alt ist oder nicht. Da hätten ja auch meine Kinder liegen
können. Es muß unbedingt stärkere Kontrollen geben.“
Kripo und Staatsanwaltschaft Hagen ermitteln. Ein Polizeisprecher: „Es muß
geprüft werden, ob es sich um einen Bedienungsfehler oder einen technischen
Defekt handelt.“ Geklärt werden muß auch, wer eigentlich die Verantwortung
trägt.
Der Raum wurde zwar von den Ärzten der Klinik genutzt. Er gehört aber
samt technischem Inventar einer externen Gemeinschaftspraxis.