Liebe die Erde und die Sonne
und die Tiere,
verachte Reichtum, gib Almosen
jedem, der dich bittet,
setz dich ein für die Dummen
und Verrückten, widme dein
Einkommen und deine Arbeit anderen,
verabscheue Tyrannen und argumentiere mit niemandem
über Gott.
sein BLAUes Wunder erleben
BLAU machen
der BLAUe Planet
der BLAUe Brief
BLAUbeere
BLAUwal
BLAUmeise
ein BLAUes Auge
BLAUe Nacht am Hafen
jemandem BLAUen Dunst vormachen
die BLAUe Stunde
die BLAUe Grotte
Käpt´n BLAUbär
der BLAUe Engel
Gott schicke den Tyrannen Läuse,
den Einsamen Hunde ,
den Kindern Schmetterlinge,
den Frauen Nerze,
den Männern Wildschweine,
UNS ALLEN ABER EINEN ADLER, DER UNS
AUF SEINEN FITTICHEN ZU IHM TRAGE.
Es reden und träumen die Menschen viel
Von bessern künftigen Tagen;
Nach einem glücklichen, goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.
Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
Den Jüngling locket ihr Zauberschein,
Sie wird mit dem Greis nicht begraben;
Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,
Noch am Grabe pflanzt er - die Hoffnung auf.
Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,
Erzeugt im Gehirne des Thoren.
Im Herzen kündet es laut sich an:
Zu was Besserm sind wir geboren;
Und was die innere Stimme spricht,
Das täuscht die hoffende Seele nicht.
O schaurig ist's übers Moor zu gehn,
Wenn es wimmelt vom Heiderauche,
Sich wie Phantome die Dünste drehn
Und die Ranke häkelt am Strauche,
Unter jedem Tritt ein Quellchen springt,
Wenn es aus der Spalte zischt und singt!-
O schaurig ist's übers Moor zu gehn,
Wenn der Röhrich knistert im Hauche!
Fest hält die Fiebel das zitternde Kind
Und rennt, als ob man es jage;
Hohl über die Fläche sauset der Wind-
Was raschelt drüben am Hage?
Das ist der gespenstische Gräberknecht,
Der dem Meister die besten Torfe verzecht;
Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind!
Hinducket das Knäblein zage.
Vom Ufer starret Gestumpf hervor,
Unheimlich nicket die Föhre,
Der Knabe rennt, gespannt das Ohr,
Durch Riesenhalme wie Speere;
Und wie es rieselt und knittert darin!
Das ist die unselige Spinnerin,
Das ist die gebannte Spinnenlenor',
Die den Haspel dreht im Geröhre!
Voran, voran! Nur immer im Lauf,
Voran, als woll es ihn holen!
Vor seinem Fuße brodelt es auf,
Es pfeift ihm unter den Sohlen,
Wie eine gespenstische Melodei;
Das ist der Geigemann ungetreu,
Das ist der diebische Fiedler Knauf,
Der den Hochzeitsheller gestohlen!
Da birst das Moor, ein Seufzer geht
Hervor aus der klaffenden Höhle;
Weh, weh, da ruft die verdammte Margret:
"Ho, ho, meine arme Seele!"
Der Knabe springt wie ein wundes Reh;
Wär nicht Schutzengel in seiner Näh,
Seine bleichen Knöchelchen fände spät
Ein Gräber im Moorgeschwele.
Da mählich gründet der Boden sich,
Und drüben, neben der Weide,
Die Lampe flimmert so heimatlich,
Der Knabe steht an der Scheide.
Tief atmet er auf, zum Moor zurück
Noch immer wirft er den scheuen Blick:
Ja, im Geröhr war's fürchterlich,
O schaurig war's in der Heide.
Am Waldessaume träumt die Föhre,
am Himmel weiße Wölkchen nur;
es ist so still, daß ich sie höre,
die tiefe Stille der Natur.
Rings Sonnenschein auf Wies' und Wegen,
die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach,
und doch, es klingt, als ström' ein Regen
leis tönend auf das Blätterdach.
"...Der Papagei denkt so viel, daß ihm das Denken
zur Gewohnheit, ja zu einem Zwang wurde. Er muß
immerzu denken. Er lebt oft nur mit dem Kopfe, während
all seine Sinne tief im Schlaf liegen. Obwohl er dabei
aufrecht geht, ißt, spricht und lacht.
Wenn die Sonne schön scheint , denkt er sofort : Wie
schön scheint sie jetzt ! Das ist falsch. Grundfalsch. Töricht.
Ein kluger Samoaner dehnt seine Glieder im warmen Licht
und denkt nichts dabei. Er nimmt die Sonne nicht nur mit
dem Kopfe an sich, sondern auch mit den Händen, Füßen,
Schenkeln, dem Bauch, mit allen Gliedern.
Er läßt seine Haut und Glieder für sich denken. Und sie denken
sicher auch, wenn auch in anderer Weise als der Kopf.
Dem Papagei ist das Denken vielfach im Wege wie ein großer
Lavablock, den er nicht forträumen kann. Er ist zumeist ein
Mensch, dessen Sinne in Feindschaft leben mit seinem Geiste;
ein Mensch, der in zwei Teile zerfällt.
Das Einzige, was alle jene Denkkranken heilen könnte, das
Vergessen, das Fortschleudern der Gedanken, wird nicht
geübt; daher können es die wenigsten.
Die meisten tragen eine Last in ihre Kopfe herum, daß ihr
Leib müde ist vom schweren Tragen und kraftlos und welk
wird vor der Zeit. "
Gehst durch den Nebel,
den alles Umhüllenden,
den alles Bewahrenden.
Weißt nicht, wohin der Weg führt,
weißt nichts von den Grenzen,
weißt nicht um das Ziel.
Die Stimme, die Du ahntest zwischen den Buchstaben,
der Mensch, den Du sahst zwischen den Zeilen,
ob lang- oder kurzhaarig, immer der gleiche,
dessen Herz schlägt wie Deines,
der Dir so nah ist, der Dir so fern ist,
gewinnt an Kontur.
Verwunderst siehst Du das Zittern der Finger ,
spürst Du das Klopfen des Herzens,
schneller als gestern,
fühlst dieses Kribbeln, das sich vom Nacken zieht,
spürst das Flirren, das lange vergessene,
in Dir.
Die Farbe auf dem Bildschirm nähert sich,
wechselt vom Erdbraun hin zu dem leuchtenden Grün.
Lächeln in Deinen Augen.
Vergeblich versuchst Du Grenzen zu ziehen,
findest den Ausstieg nicht, möchtest den Ausstieg nicht,
möchtest bleiben und bleibst.
Das magische Wort,
es erreichte Dich aus dem Stuck eines fremden Raumes,
aus verhangenen Bildern früherer Zeiten.
Du spürst diesen Menschen,
der Dir so fremd ist, der Dir vertraut ist,
hörst diese Stimme, die Dir schon lieb ist,
ganz nah.
Und das Wort.
das einzige, das Du verschweigen wolltest,
lebt.
Einsam wandelt
die Botin der Nacht
durch die Gärten
der Vollendung.
Wacht über die Sterne,
die im Strom
seichter Unendlichkeit
fliehen.
Beschützt die Wesen der Dunkelheit
mit dem Gewand der Freiheit.
Nimmt all die Träume in sich auf,
die anderen das Herz zerbrechen.
Lebt in ihren Worten fort
und stirbt
am Leben ihrer Realität.
Noch kehrt in mich der süße Frühling wieder,
noch altert nicht mein kindischfröhlich Herz,
noch rinnt vom Auge mir der Tau der Liebe nieder,
noch lebt in mir der Hoffnung Lust und Schmerz.
Noch tröstet mich mit süßer Augenweide
Der blaue Himmel und die grüne Flur,
mir reicht die Göttliche den Taumelkelch der Freude,
die jugendliche, freundliche Natur.
Getrost! Es ist der Schmerzen wert, dies Leben
solang uns Armen Gottes Sonne scheint
und Bilder beßrer Zeit um unsre Seele schweben
und, ach, mit uns ein freundlich Auge weint.