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Dieses Thema hat 25 Antworten
und wurde 595 mal aufgerufen
 Gedichte und Geschichten...
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Uschi Offline

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Beiträge: 314

11.07.2005 12:52
Gedichte... Antworten

Vertrauen

Vertrauen ist ein kostbares Gut –
es zu vergeben erfordert Mut –
es zu erhalten ist ein Geschenk –
es zu bewahren ist eine Kunst – das bedenk!
Es zu verraten ist Betrug –
dieses Vergehen ist ein fataler Schachzug!



© Karin Obendorfer (*1945), Dichterin und Lyrikerin

Uschi Offline

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Beiträge: 314

14.07.2005 12:28
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Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach


Ein kleines Lied
Ein kleines Lied, wie geht's nur an,
daß man so lieb es haben kann?
Was liegt darin? Erzähle!
Es liegt darin ein wenig Klang,
ein wenig Wohllaut und Gesang
und eine ganze Seele.

Uschi Offline

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Beiträge: 314

16.07.2005 11:20
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Die Tulpe

Andre mögen andre loben,
Mir behagt dein reich Gewand,
Durch sein eigen Lied erhoben
Pflückt dich eines Dichters Hand.

In des Regenbogens sieben
Farben wardst du eingeweiht,
Und wir sehen, was wir lieben,
An dir zu derselben Zeit.

Als mit ihrem Zauberstabe
Flora dich entstehen ließ,
Einte sie des Duftes Gabe
Deinem hellen, bunten Vlies.

Doch die Blumen all, die frohen,
Standen nun voll Kummers da,
Als die Erde deinen hohen
Doppelzauber werden sah.

"Göttin! o zerstör uns wieder,
Denn wer blickt uns nur noch an?"
Sprach's die Rose, sprach's der Flieder,
Sprach's der niedre Thymian.

Flora kam, um auszusaugen
Deinen Blättern ihren Duft:
"Du erfreust", sie sagt's, "die Augen,
Sie erfreun die trunkne Luft".

Gedicht von August Graf von Platen-Hallermünde

Kerstin Offline

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Beiträge: 388

19.07.2005 10:53
Gedichte... Antworten
Weite


ich habe mich
verlaufen
in Gefühlen
so endlos weit
ist diese Ebene
ich schau mich um
kann mich
gespiegelt sehen
Fatamorgana
am Horizont
ich laufe
diesem Bild entgegen
und finde
- mich -

H.K.

Uschi Offline

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Beiträge: 314

20.07.2005 09:53
Gedichte... Antworten


Rosen pflücke, Rosen blühn


Rosen pflücke, Rosen blühn,
Morgen ist nicht heut!
Keine Stunde laß entfliehn,
Flüchtig ist die Zeit!

Trinke, küsse! Sieh, es ist
Heut Gelegenheit!
Weißt du, wo du morgen bist?
Flüchtig ist die Zeit!

Aufschub einer guten Tat
Hat schon oft gereut!
Hurtig leben ist mein Rat.
Flüchtig ist die Zeit!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Uschi Offline

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Beiträge: 314

10.08.2005 10:44
Gedichte... Antworten

Johann Wolfgang von Goethe

Erinnerung


Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.

Uschi Offline

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Beiträge: 314

21.11.2005 08:41
Gedichte... Antworten

Elisabeth von Droste-Hülshoff

Letzte Worte




Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
So weint mir keine Träne nach;
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ew'ger Tag!
Wo aller Erdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung für eure Wunden,
Für euern Schmerz will ich erflehn.

Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen Hügel,
Denn von den Sternen grüß' ich euch!

Kerstin Offline

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Beiträge: 388

26.11.2005 01:42
Gedichte... Antworten
Ich möchte
ein Glöcklein sein im Advent
das läutet für jeden Erwachsenen
und jedes Kind

ich möchte
ein Sternlein am Himmel sein
um euch zu wärmen
mit meinem Schein

ich möchte sein
ein Stücklein Brot
das hilft den Kindern
in der Hungersnot

ich möchte
ein Lichtlein sein
in der Heiligen Nacht
das über das Christkind
und die Menschen wacht

ich möchte
ein winziger Funke der Freude sein
der in jedem Herzen wohnt
ob gross ob klein.
H.King

Uschi Offline

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Beiträge: 314

09.01.2006 11:33
Gedichte... Antworten

***** WINTERGEDICHT *****



Verschneit liegt rings die ganze Welt


Verschneit liegt rings die ganze Welt,
Ich hab nichts, was mich freuet,
Verlassen steht ein Baum im Feld,
Hat längst sein Laub verstreuet.

Der Wind nur geht bei stiller Nacht
und rüttelt an dem Baume,
Da rührt er seine Wipfel sacht
Und redet wie im Traume.

Er träumt von künftger Frühlingszeit,
Von Grün und Quellenrauschen,
Wo er im neuen Blütenkleid
Zu Gottes Lob wird rauschen.

Eichendorff, Joseph Freiherr von (1788-1857)










Uschi Offline

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Beiträge: 314

12.01.2006 08:16
Gedichte... Antworten
Rilke, Rainer Maria (1875-1926)

Es treibt der Wind im Winterwalde


Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus;
den weißen Wegen streckt sie die Zweige hin,
bereit und wehrt dem Wind
und wächst engegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.


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