Manche Augenblicke im Leben möchte man
einfangen –
um sie noch einmal erleben zu können.
Manche Augenblicke im Leben möchte man
vergessen,
aus der Erinnerung streichen –
doch es gelingt nicht.
Manche Augenblicke im Leben sind so kostbar,
dass sie im Herz verankert sind –
man sie nicht mehr missen möchte.
Die Augenblicke im Leben sind kurz,
aber die Gedanken halten sie fest!
Mütter und ihre Kinder, dachte ich, sind sich so nah, weil sie sich schon vor Geburt mit Herzschlägen verständigen.
Mütter, dachte ich, sind so nah, weil ihre Bauch-Heimat ihre erste Heimat war, bevor das kleine Füßlein die Erde betrat. Mütter, dachte ich, sind die erste Träne, der erste Schrei, das erste Lächeln. Mütter, dachte ich, sind ihrem Baby näher als die Nacht dem Tag oder das Licht dem Schatten. Mütter, dachte ich, wissen, bevor ich einen Satz spreche, was ich denke. Mütter wachen auf, wenn sich ihre Kinder losstrampeln. Mütter ziehen die Bettdecke hoch und erzählen in das Ohr ihres Babys irgendwas von Lillifee. Mütter singen ihren Kindern Märchen vor. Nun haben wir acht tote Kinder vor uns liegen, umgebracht von ihren Müttern.
Ich kann es nicht glauben, Mütter töten ihre Kinder. Ich kann es nicht glauben.
Sonntag, 02.09.07, frühmorgens. Während die meisten Menschen noch in seligem
Schlummer liegen, ringt eine kleine hellbraune Hündin mit dem Tod.
Dann endlich, um kurz nach 7 Uhr, erreicht uns im Tierheim Kronach ein Anruf der
Polizei. In Gehülz bei Kronach liege ein verwahrloster Hund in einem Garten, der
abgeholt werden müsse. Ich fahre natürlich sofort los.
Alles habe ich erwartet - einen Streuner, vielleicht auf Freiersfüßen nach einer
läufigen Hündin, vielleicht entkräftet oder sogar angefahren – doch auf den
Anblick, der sich mir wenig später bietet, bin ich nicht gefasst. In besagtem
Garten, zu Füßen eines kleinen Abhangs, liegt ein mittelgroßer zotteliger Hund
vor mir. Sein Anblick treibt mir die Tränen in die Augen. Noch nie in meinem
Leben, selbst nach 20 Jahren Tierheim-Erfahrung, habe ich einen derart
ungepflegten und verwahrlosten Hund gesehen. Das bisschen Fell, das noch von dem
ausgemergelten Hundekörper in Büscheln absteht, war wohl mal hellbraun und ist
unglaublich dreckig. Größtenteils jedoch ist der Hund völlig kahl und so übersät
mit Flöhen, dass man sie nicht mehr zählen kann. An einem Bein ist ein großes
Stück nacktes Fleisch zu sehen, vermutlich durch den starken Juckreiz wund
gekratzt. Es ist ein Bild des Elends, wie ich es noch nie gesehen habe und auch
nie mehr sehen möchte!
Das Schlimmste jedoch ist, dass mir sofort klar wird, dass der Hund zu meinen
Füßen im Sterben liegt. Er liegt auf der Seite, ist apathisch und nicht mehr
ansprechbar. Bewegen kann er sich nicht mehr, nur seine Hinterläufe zucken ab
und zu und alle paar Minuten entringt sich ein jämmerliches Japsen seiner Kehle.
Vielleicht ist das armselige Wesen von einem Auto angefahren worden und hat sich
gerade noch in den Garten geschleppt. Äußerlich ist zwar nichts zu erkennen,
aber es könnten ja innere Verletzungen vorhanden sein. Andererseits könnte es
auch möglich sein, dass der Hund, der sich bei näherem Hinsehen als Hündin
entpuppt, am Verhungern ist, dünn und ausgemergelt ist sie jedenfalls.
Vielleicht ist sie ja schon Monate lang auf Wanderschaft, ohne ausreichend
Nahrung und zusätzlich geschwächt durch Krankheit, Erschöpfung und Alter (den
Zähnen nach zu urteilen ist sie mindestens 10 Jahre alt, eher älter).
Mir wird sofort klar, dass hier jede Hilfe zu spät kommt. Auch die beiden
Polizisten vor Ort, die mir helfen, den Hund ins Auto zu tragen, sind
erschüttert. Solch einen Anblick, mitten im zivilisierten Deutschland, haben sie
wohl auch noch nie gesehen.
Ich frage mich immer wieder, wo dieser Hund wohl herkommt. Er kann doch nicht
urplötzlich aufgetaucht sein! Warum hat ihn denn niemand früher gesehen und dem
Tierschutzverein gemeldet? Oder vegetierte er vielleicht jahrelang, ungesehen
von aller Welt, in einer Scheune oder einem Keller und wurde dann schließlich
ausgesetzt, um ihn los zu sein? Kann es denn wirklich wahr sein, dass hier in
Deutschland, mitten unter uns, ein Hund derartig von Krankheit, Hunger und Leid
gezeichnet sein kann, ohne dass jemand den Mund aufmacht? Wer weiß, wie oft die
arme Hündin mit hoffnungsvollen Augen irgendwo um Futter gebettelt hat und nur
mit einem Fußtritt und den Worten „Hau ab, du räudiger Köter“ verscheucht worden
ist? Aber sie konnte doch nichts für ihr Aussehen und hätte unsere Hilfe so
nötig gehabt. Doch nun ist es zu spät, der „Point of no return“ schon
überschritten.
Ich fahre sofort zum Tierarzt, der meine laienhafte Diagnose bestätigt. Das
Letzte, das wir noch wir diese geplagte Hundeseele tun können, ist, ihr weiteres
Leid zu ersparen und sie schnell und schmerzlos einzuschläfern. Selbst, als sie
bereits tot ist, müssen wir sie noch kräftig mit Flohspray einsprühen, weil die
Flöhe in Scharen den toten Wirtskörper verlassen.
Im Tierheim angekommen, sind meine Kolleginnen entsetzt über den Anblick des
verwahrlosten Hundes, der so viel Leid erdulden musste. Sprachlos stehen wir
alle noch einmal um den ausgemergelten Leichnam und es gibt keinen, der keine
Tränen in den Augen hat.
Am nächsten Tag fahre ich den kleinen Körper, verpackt in einen blauen
Plastiksack, nach Neuses zur Tierkörpersammelstelle. Die leichte Last wird auf
einen LKW geworfen und ab geht die Fahrt zur Tierkörperverwertungsanstalt.
Ade, kleine Hündin, mach´s gut! Im Hundehimmel wirst Du es sicher besser haben,
als jemals im Leben zuvor. Und damit Dein Tod nicht ganz umsonst war, werde ich
Deine Geschichte jedem erzählen, in der Hoffnung, die Menschen auf das oftmals
stille und heimliche, aber doch grenzenlose Leid ihrer vierbeinigen Mitgeschöpfe
aufmerksam zu machen und ihnen Mut zu machen, Missstände rechtzeitig
anzuprangern. Denn nur, wenn wir Bescheid wissen, können wir helfen.
Und übrigens: Sollte jemand die Hündin oder gar deren Besitzer erkannt haben,
würden wir uns über eine kurze Nachricht sehr freuen.
Tierheim Kronach
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"Wenn wir uns wirklich um die Zukunft sorgen, müssen wir aufhören es "den
anderen" zu überlassen,all die Probleme zu lösen. Wir sind es, die die Welt von
morgen retten können:
Manchmal tue ich so, als sei ich nicht von dieser Welt. Dann
lasse ich die Gedanken einfach schweifen und es erscheinen
Bilder fernab der Konventionen.
Heute teile ich eines dieser Bilder mit euch:
Ich sehe ein grosses Haus. Vielleicht ist es auch ein Hof
mit mehreren Gebäuden, wer kann das schon sagen. Dort leben
viele Menschen.
Ja, jetzt sehe ich es genauer. Es sind Uroma und Uropa.
Was tun sie dort? Mmmh, manche kümmern sich etwas um ein
kleines Gemüsebeet. Andere spielen etwas mit den Kindern,
das hält jung. Einer putzt das Treppenhaus, muss man auch
mal machen. Einer liegt einfach mal auf der Terasse in der
Sonne.
Insgesamt gibt es vier Uromas und Uropas. Wobei der ein
oder andere schon alt ist und müde, bald geht. Andere
wiederum bekamen schon früh Kinder und sind heute noch fit
und agil, auch wenn sie keine 20 mehr sind.
Dann sehe ich mehr: Die Kinder der Leute, die Omas und Opas.
Hier sehe ich vier: Zwei Omas und zwei Opas. Was tun sie
dort? Der eine repariert das Dach. Der andere fährt gerade
ein Auto zum TÜV. Die eine Oma beherbergt derzeit ein paar
Kinder, die andere gräbt gemeinsam mit der Uroma (die nicht
mehr so gut kann, aber viel weiss) das Beet für die Tomaten
um.
Dann sehe ich mehr: Deren Kinder. Hier sind Mutter und
Vater, zwei Onkels und zwei Tanten. Was tun sie dort? Mutter
hat ein frisches kleines Kind bekommen, hat viel Zeit dafür.
Vater auch. Die Tante kocht ein Mittagessen für viele. Die
andere hilft ihr. Ein Onkel weisselt ein Zimmer. Der andere
ist in der Arbeit, ich sehe ihn gerade nicht.
Dann sehe ich mehr: Deren Kinder. Einer ist fünf und spielt
mit seinem Cousin, der ist 4. Ein Mädchen sieht der Oma und
der Uroma bei den Gartenarbeiten zu. Ein anderes Kind hat
Freunde da - sie suchen eine Oma heim. Die lacht.
Dann sehe ich mehr:
Material - nein, materiell.
Der Hof und der grosse Grund, wem gehört er?
Den Bewohnern selbst. Sie haben keine Schulden bei der Bank.
Sind es arme Menschen?
Das scheint nicht zu sein. Sie haben sogar Autos, 3 Stück
für alle gemeinsam. Sie haben zwei Waschmaschinen gemeinsam.
Sie haben ... alles ... gemeinsam.
Manche haben eine Arbeit. Welche?
Ich kann es nicht genau sehen. Was ich sehe ist das:
Kein Bewohner muss einen "Job" annehmen, der ihm eigentlich
nicht gefällt. Wenn Montag ist, beschwert sich keiner.
Das scheint mir eine gewisse Freiheit zu sein.
Manche arbeiten nur halbtags, andere nur aushilfsweise.
Viele haben andere Talente, die sie innerhalb der Familie
einbringen, statt für andere mehr schlecht als recht den
Arbeitnehmer zu mimen. Des Geldes wegen muss keiner etwas
unternehmen. Die Alten bekommen eine Rente. Die meisten.
Das macht insgesamt 3 Autos, 3 Häuser, 3 Telefonanschlüsse,
2 Waschmaschinen, 0 Fernseher, 4 Kühlschränke.
"UTOPIE," höre ich jetzt einen Ruf. Und das Bild
verschwimmt. Ein neues Bild kommt.
Ich sehe Uroma und Uropa. Sie leben weit entfernt in einer
eigenen Wohnung. Haben ein eigenes Auto. Sie langweilen
sich. Sie haben etwas Geld auf der Bank - aber wofür?
Sie werden alt und dumm.
Ich sehe andere Uroma und Uropa. Sie leben weit weg. Sie
haben zwei Autos. Sie sind krank. Oder einsam? Keiner ist
da.
Ich sehe andere Uroma und Uropa. Sie leben weit weg. Alles
Wissen und alle Erfahrung liegt brach, das Gehirn dreht sich
im Leerlauf, weil der Fernseher in der eigenen Wohnung es
nicht anregen kann. Wie alt sind eigentlich die Urenkel? Wer
weiss es schon.
Ich sehe andere Uroma und Uropa. Sie leben weit weg. Wofür
noch leben? Sie wissens nicht. Die Zeit kriegen sie schon
tot.
Das macht 3 Autos. Das macht 4 Wohnungen. 4 Mal jeden Monat
eine Miete. 4 Mal Nebenkosten. 4 Telefonanschlüsse, 4
Waschmaschinen, 6 Fernseher, 4 Kühlschränke.
Ich sehe Oma und Opa. Sie leben weit weg. Oma langweilt sich
- das Leben ist vergänglich, lebe ich eigentlich noch?
Opa arbeitet. Er hat keine Freude daran, aber was willste
machen, man braucht eben das Geld.
Ich sehe Oma und Opa. Sie leben weit weg. Oma programmiert
ein neues Handy. Opa plant eine Reise. Irgendwohin, ist doch
egal.
Das macht 5 Autos. Das macht 2 Häuser. 2 Telefonanschlüsse,
2 Waschmaschinen, 6 Fernseher, 4 Kühlschränke.
Ich sehe Tante und Onkel. Sie leben weit weg. Sie habe nur
ein Kind, mehr ist nicht drin, doch das ist Stress pur.
Tante will bald wieder arbeiten. Erstens braucht man das
Geld, zweitens will man mal wieder unter Leute kommen -
alleine in der Wohnung verblödet man ja. Onkel hat einen
miesen Job. Aber was willste machen, am Ende des Geldes ist
immer noch viel Monat übrig, hat er eine andere Wahl?
Ich sehe Tante und Onkel. Sie leben weit weg. Sie haben kein
Kind. Noch nicht. Sie reisen viel und wenn sie nicht reisen,
dann machen sie Ausflüge. Daheim sind sie selten. Haben sie
ein Daheim überhaupt? Sie geniessen ihre Freiheit - tun sie
das?
Ich sehe Mutter und Vater.
Sie haben 3 Kinder. Mutter ist überfordert, kommt zu gar
nichts mehr. Sie will den Kindern eine gute Mutter sein,
aber immer alles machen geht einfach nicht. Vater hat eine
Arbeit, die ihm wenig Freude bereitet und keine Zeit. Aber
was willste machen, sie brauchen das Geld.
Das macht 5 Autos. Das macht 3 Wohnungen. 3
Telefonanschlüsse, 3 Waschmaschinen, 4 Fernseher, 4
Kühlschränke.
Das macht insgesamt 13 Autos, 7 Wohnungen, 2 Häuser, 9
Telefonanschlüsse, 9 Waschmaschinen, 16 Fernseher, 12
Kühlschränke.
Nun frage ich mich:
Kostet die Aufteilung der wirklichen Familie in viele kleine
Einheiten mehr, als wir uns leisten können?
Die Riesen-Grossfamilie kostet an materiellen Gütern
vielleicht maximal die Hälfte. Ich glaube sogar, sie kostet
nur etwa 25%.
"Aber die FREIHEIT!" rufen die ersten.
Was ist denn daran frei, jeden Tag in eine Arbeit gehen zu
müssen, die man nicht machen will?
Was ist denn daran frei, abends todmüde ins Bett zu fallen,
wenn die Kinder wieder einmal mehr schlecht als recht durch
den Tag gebracht wurden oder aus der puren Not heraus
tagsüber in fremden Händen waren?
Was ist denn daran frei, geistig schon lange tot zu sein und
sich tagaus tagein in seinem alten Körper zu langweilen,
umgeben von Verfall und Verblödung?
Ich frage noch einmal: Kostet die Aufteilung der familiären
gemeinsamen Kraft mehr, als wir uns leisten können?
Materiell mag es irgendwie hingehen.
(Wobei "bezahlen können" etwas ganz anderes ist, als "sich
leisten können").
Aber was ist mit den Werten, die in Euro und Cent nicht mehr
darstellbar sind?
Was ist mit dem Lebenssinn? Was ist mit der dem Menschen
eigenen Freude des Schaffens, des Erschaffens, des Schöpfens
wie es uns angeblich gottgleichen Kreaturen in die Wiege
gelegt wurde?
Was ist mit der Unsterblichkeit, die wir durch unsere
Nachkommen erleben?
Was ist mit dem Seelenheil unserer Kinder? Was ist mit
unserer eigenen Gesundheit?
Ich frage mich, ob der Preis der angeblichen Freiheit nicht
zu hoch ist. Ich frage mich, wenn wir wüssten, was wir da
tun ... ob wir es dann auch so tun würden.
Ich frage mich, ob wir hier vielleicht ein grosses
Verbrechen begehen. Ein Verbrechen, das niemals vor
einem Gericht verhandelt werden wird. Ein Verbrechen, bei
dem der Täter das Opfer ist. Ein Verbrechen, das in sich
bereits die gerechte Strafe enthält.
Ein Verbrechen, dem wir jederzeit unsere Zustimmung
entziehen können. Könnten.
"Schöne Worte," höre ich nun Stimmen.
"Aber wenn ich so eng mit meiner Sippe eingepfercht wäre,
dann würden wir uns nach ein paar Tagen an die Gurgel gehen.
Und ausserdem: Zur Gemeinsamkeit gehören immer zwei. Selbst
wenn ich mit allen leben wollen WÜRDE, die würden meinem Ruf
nicht folgen. Sie würden glauben, ihre Freiheit wäre in
Gefahr. Es sind also schöne Worte, mehr sehe ich da nicht."
Wohl gesprochen.
So vieles ist menschenunwürdig.
Andererseits beginnt die grösste Reise immer mit einem
kleinen Schritt. Selbst ein Stolpern, Tippeln oder ein
gewagter Sprung in die falsche Richtung bringen den
Reisenden näher an sein Ziel als nichts zu tun.
Gebt mir ein bisschen Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
gebt mir ein bisschen Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und vor allem gebt mir die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden! Friedrich Christopf Oetinger 1702-1782
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Arm ist nicht der, der wenig hat, sondern der, der nicht genug bekommen kann. Jean Guehenno
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Es ist nicht wenig Zeit, die wir zur Verfügung haben, es ist nur viel Zeit, die wir vergeuden. Lucius Annaeus Seneca
Ich habe gelernt, dass du niemanden dazu bringen kannst, dich zu lieben.
Alles was du tun kannst ist, jemand zu sein, den man lieben kann. Der Rest liegt an den anderen.
Ich habe gelernt, egal wie sehr ich mich kümmere, manche Menschen kümmert es nicht.
Ich habe gelernt, dass es Jahre braucht Vertrauen aufzubauen, aber nur Sekunden um es zu zerstören.
Ich habe gelernt, dass im Leben nicht zählt was du hast, sondern wen du hast.
Ich habe gelernt, dass du dich nicht mit dem Besten, das andere geben können vergleichen solltest, sondern mit dem Besten das DU geben kannst.
Ich habe gelernt, dass es nicht wichtig ist was Leuten passiert, sondern was sie daraus machen.
Ich habe gelernt, dass du impulsiv etwas machen kannst, was dir für den Rest deines Lebens Kopfschmerzen bereitet.
Ich habe gelernt, dass egal wie dünn du etwas schneidest, es immer zwei Seiten gibt.
Ich habe gelernt, dass es lange dauert, die Person zu werden, die ich wirklich sein möchte.
Ich habe gelernt, dass es oft einfacher ist zu reagieren als zu denken.
Ich habe gelernt, dass man immer jemanden mit lieben Worten verlassen sollte. Es könnte das letzte mal sein, das du ihn siehst.
Ich habe gelernt, dass du noch lange weitermachen kannst, nachdem du dachtest es geht nicht mehr.
Ich habe gelernt, dass wir immer verantwortlich sind für das was wir tun, egal wie wir uns fühlen.
Ich habe gelernt, dass entweder du deine Einstellung steuerst, oder sie dich.
Ich habe gelernt, dass ungeachtet dessen, wie heiß und feurig deine Beziehung anfangs ist, die Leidenschaft verblasst und besser etwas anderes diesen Platz einnimmt.
Ich habe gelernt, dass Helden Menschen sind, die das tun was getan werden muss wenn es notwendig ist, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
Ich habe gelernt, dass es Übung braucht, Verzeihen zu erlernen.
Ich habe gelernt, dass es Menschen gibt die dich aufrichtig lieben, aber nicht wissen, wie sie es zeigen sollen.
Ich habe gelernt, dass Geld ein lausiger Weg ist Anerkennung zu bekommen.
Ich habe gelernt, dass mein Freund und ich alles oder nichts tun können und dabei eine tolle Zeit haben.
Ich habe gelernt, dass manchmal die Leute, von denen du erwartest einen Tritt zu bekommen wenn du ganz unten bist, diejenigen sind die dir beim Aufstehen helfen.
Ich habe gelernt, dass ich manchmal wenn ich wütend bin, das Recht habe wütend zu sein, aber niemals das Recht grausam zu sein.
Ich habe gelernt, dass wahre Freundschaft selbst über große Entfernungen hinweg Bestand hat. Das selbe gilt für wahre Liebe.
Ich habe gelernt, dass nur weil jemand dich nicht auf die Art und Weise liebt die du dir wünschst, das nicht heißt, dass er es nicht mit allem tut was er hat.
Ich habe gelernt, dass Reife mehr damit zu tun hat, was für Erfahrungen du gemacht hast und was du daraus gelernt hast, als damit wie viel Geburtstage du schon gefeiert hast.
Ich habe gelernt, dass du niemals einem Kind sagen solltest, seine Träume sind unglaubwürdig und befremdlich. Es gibt nur wenige Dinge die demütigender sind und welche Tragödie wäre es, das Kind daran glauben zu lassen.
Ich habe gelernt, dass eine Familie nicht immer für dich da ist. Es hört sich seltsam an aber Menschen mit denen du nicht verwandt bist, können sich genauso um dich sorgen, dich lieben und dir das Vertrauen an die Menschen zurückgeben.
Ich habe gelernt, dass egal wie gut ein Freund ist, er dich von Zeit zu Zeit verletzen wird und du ihm verzeihen musst.
Ich habe gelernt, dass es nicht immer reicht, wenn andere dir verzeihen. Manchmal musst du lernen, dir selber zu verzeihen.
Ich habe gelernt, dass egal wie sehr dein Herz gebrochen ist, die Welt deswegen nicht aufhören wird, sich zu drehen.
Ich habe gelernt, dass unsere Herkunft und gewisse Umstände möglicherweise einen Einfluss darauf hatten, was wir sind aber wir sind letztendlich alleine dafür verantwortlich, wer wir werden.
Ich habe gelernt, dass ich manchmal wenn zwei Freunde sich streiten ich gezwungen bin, eine Seite zu wählen, selbst wenn ich es nicht will.
Ich habe gelernt, dass wenn zwei Menschen sich streiten das nicht bedeutet, dass sie sich nicht lieben. Und nur weil sie sich nicht streiten bedeutet es nicht, dass sie es tun.
Ich habe gelernt, dass du manchmal eine Person und deren Handlungen trennen musst.
Ich habe gelernt, dass wir Freunde nicht wechseln müssen, wenn wir verstehen, das Freunde sich ändern.
Ich habe gelernt, dass du nicht eifrig versuchen solltest, ein Geheimnis herauszufinden. Es könnte dein Leben für immer verändern.
Ich habe gelernt, dass zwei Leute, die genau die gleiche Sache betrachten, etwas total unterschiedliches sehen können.
Ich habe gelernt, dass es viele Wege gibt, sich zu verlieben und verliebt zu bleiben.
Ich habe gelernt, dass jene, die ungeachtet der Konsequenzen aufrichtig mit sich selber sind, im Leben weiterkommen.
Ich habe gelernt, dass egal wie viel Freunde du hast, wenn du ihre Stütze bist wirst du dich einsam und verloren fühlen in den Zeiten, in denen du sie am meisten brauchst.
Ich habe gelernt, dass dein Leben in wenigen Augenblicken von Menschen geändert werden kann, die dich noch nicht einmal kennen.
Ich habe gelernt, dass selbst wenn du denkst, du hast nichts mehr zu geben, du die Kraft finden wirst zu helfen, wenn ein Freund nach dir ruft.
Ich habe gelernt, dass Schreiben sowie Reden emotionalen Schmerz erleichtern kann.
Ich habe gelernt, dass das Paradigma das wir leben nicht das alles ist, was uns angeboten wird.
Ich habe gelernt, dass Diplome an der Wand aus dir noch keinen anständigen Menschen machen.
Ich habe gelernt, dass Menschen die dir viel im Leben bedeuten, dir oft viel zu früh genommen werden.
Ich habe gelernt, dass - obgleich das Wort Liebe viele unterschiedliche Bedeutungen hat, es an Wert verliert, wenn es übermäßig benutzt wird.
Ich habe gelernt, dass es schwierig ist eine Grenze zu ziehen zwischen der Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer und zu dem zu stehen, an das du glaubst.
Das Virus ist in Deutschland angekommen. Aber wie verändert es unser Leben? Wie groß ist die Gefahr, und wie kann man sich schützen? Die wichtigsten Fakten von Ingrid Kupczik
Bis Gestern wurden auf Rügen mehrere hundert tote Wildvögel entdeckt, von denen mindestens 41 mit dem auch für Menschen gefährlichen Virus H5N1/Asia infiziert waren. Forscher befürchten, daß das Virus sich weiter in Deutschland ausbreiten wird.
Wie gefährlich sind die toten Schwäne von Rügen?
Das bei den toten Wildvögeln auf Rügen nachgewiesene H5N1-Virus ist äußerst aggressiv. Es wütet seit zwei Jahren in Asien und ist in den letzten Monaten mit rasanter Geschwindigkeit nach Westen vorgedrungen. Die Forscher befürchten, daß das Virus sich weiter in Deutschland ausbreiten wird. "Wir sehen jetzt nur die Spitze des Eisbergs", sagt Mikrobiologe und Virologe Alexander Kekulé von der Universität Halle-Wittenberg. Hinter jedem toten Vogel verberge sich eine unbekannte Anzahl infizierter Tiere. Die Gefahr, daß das Virus auf Nutzgeflügel übergeht, sei ausgesprochen groß.
Wie kam das Virus in die Schwäne?
Unter den toten Wildvögeln waren auch Singschwäne. Vermutlich haben sie das Virus aus Osteuropa eingeschleppt. Der Erreger sei nahe verwandt mit einem in der Mongolei und am Quinghai-See in China entdeckten Virus, sagt Thomas Mettenleiter, Leiter des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit.
Welche Schutzmaßnahmen ergreifen Bundesregierung und EU?
Um eine Ausbreitung der Geflügelpest auf Nutz- und Hausgeflügel zu verhindern, hat Gesundheitsminister Seehofer die Stallpflicht in Kraft gesetzt. Bis zum 30. April muß Geflügel in geschlossenen Ställen gehalten werden. Geflügelmärkte und -schauen sind verboten. Mit den Bundesländern wurde vereinbart, Wildvögel noch intensiver zu beobachten, um möglichst viele betroffene Wildtiere untersuchen zu können. Menschen, die verendete Vögel finden, sollten die Behörden informieren. Durch verschärfte Grenzkontrollen soll der illegale Import von Geflügelprodukten verhindert werden. In der EU gilt ein Einfuhrverbot für Geflügelprodukte aus der Türkei, Bulgarien und anderen von der Vogelgrippe betroffenen Ländern. Tierseuchenexperten der 25 EU-Mitgliedstaaten beschlossen diese Woche zudem, daß auf betroffenen Höfen alles Geflügel notgeschlachtet werden muß.
Kann die Stallpflicht die Gefahr bannen?
Die Stallhaltung kann nicht hundertprozentig vor einer Ausbreitung des Virus auf Nutzgeflügel schützen. "Es besteht immer auch das Risiko einer indirekten Übertragung durch den Menschen, wenn etwa ein Bauer mit seinen Stiefeln Entenkot in den Stall trägt", sagt Mikrobiologe Alexander Kekulé. Tierhalter sollten verstärkt Hygienemaßnahmen wie Desinfektionsbäder vor dem Stall ergreifen.
Wie groß ist das Infektionsrisiko für Menschen?
Das Risiko einer Übertragung auf den Menschen schätzen die Wissenschaftler für Deutschland als sehr gering ein. "Es handelt sich um eine Tierseuche", betont Virologe Peter Wutzler von der Universität Jena. Zwar erkrankten bisher in Asien und der Türkei knapp 200 Menschen an der Vogelgrippe, 90 starben, aber alle hatten direkten und intensiven Kontakt zum Geflügel. "Von in Deutschland verkauftem Geflügel und Geflügelprodukten geht aktuell keine Gefahr aus. Deshalb sind auch Hinweise zur Zubereitung von Geflügel unsinnig", sagt Klaus Stöhr, Leiter des WHO-Influenzaprogramms.
Sind Katzen, Hunde und andere Haustiere jetzt auch gefährdet?
Niemand weiß genau, welche Tierarten durch H5N1 infiziert werden können. Bisher ist es im Tierexperiment nicht gelungen, Hunde mit dem Erreger anzustecken. Sie könnten aber Überträger sein, wenn sie nach einem Spaziergang Vogelkot an den Pfoten nach Hause schleppen, und sollten daher angeleint werden. Katzen gelten grundsätzlich als infizierbar. In Südostasien verendete ein Tiger an Vogelgrippe. "Wenn sich das Virus ausbreitet, sollten Katzen nicht mehr ins Freie gelassen werden, da sie mit toten Vögeln in Berührung kommen könnten", rät Experte Alexander Kekulé.
Ist die Gefahr einer Pandemie größer geworden?
Weltweit fürchten Wissenschaftler, daß von H5N1 eine Pandemie ausgehen könnte. Dies wäre der Fall, wenn das Virus seine Genstruktur so verändert, daß es in der Lage ist, von Mensch zu Mensch zu springen. Zehn Mutationen wären dafür notwendig. Einige Genveränderungen wurden bereits an verstorbenen Patienten festgestellt. Die Veränderungen, die das Virus durchmachen müßte, um auf Menschen zu springen, werden nicht wahrscheinlicher, weil es nun auch in Deutschland angekommen ist. Jede Virusübertragung von Wildvogel zu Mensch erhöht aber das Risiko gefährlicher Mutationen.
Stehen im Notfall ausreichend antivirale Medikamente zur Verfügung?
Für den Fall einer weltweiten Influenza-Epidemie halten die Bundesländer antivirale Medikamente ("Tamiflu") bereit. Sie können eine Infektion nicht verhindern, hemmen aber die Vermehrung der Viren im Körper. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Medikamente für 20 Prozent der Bevölkerung. Die Vorräte der Bundesländer sind unterschiedlich groß. Nordrhein-Westfalen lagert Medikamente für 30 Prozent der Bevölkerung, Bayern für 15 Prozent. Mecklenburg-Vorpommern könnte zur Zeit nur 5,6 Prozent aller Landeseinwohner versorgen.
Wann ist frühestens mit einem wirksamen Impfstoff zu rechnen?
Erst wenn es zu einer Pandemie kommt, kann ein wirksamer Impfschutz entwickelt werden. Zunächst muß das Virus isoliert, dann mit humanen Influenza-Viren gekreuzt werden, die gut auf Hühnereiern wachsen. Mit diesem als "Saatvirus" bezeichneten Influenzastamm kann dann der Impfstoff auf Hühnereiern hergestellt werden. Das Verfahren dauert drei bis sechs Monate. In der Zwischenzeit müßten antivirale Grippemittel eingesetzt werden. Die Bundesregierung hat mit zwei Pharmafirmen die Bereitstellung von zweimal 80 Millionen Dosen Impfstoff vereinbart. Die Bevölkerung könnte somit im Notfall zweimal vollständig durchgeimpft und ein wirksamer Impfschutz für alle Bürger aufgebaut werden.